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4 – Die Grade des Zuckerkochens

Breitlauf. Der nach voriger Nummer geläuterte Zucker wird in einer Kasserole oder Kessel auf lebhaftes Feuer gesetzt, doch so, dass die Flamme nicht an den Seiten hochschlägt. Wenn der Zucker kurze Zeit gekocht hat, taucht man die Spitze eines Schaumlöffels hinein; fällt der Zucker in großen breiten Tropfen ab, so ist der erste Grad erreicht.

Zum kleinen Faden. Nachdem der zum Breitlauf gekochte Zucker noch einige Augenblicke gekocht hat, tauche man die Fingerspitze in den Zucker, ziehe den daran haftenden Zucker mit Hilfe des Daumens auseinander; bildet sich dabei ein kleiner Faden, so ist der zweite Grad erreicht.

Zum großen Faden. Wenn der zum kleinen Faden gekochte Zucker noch einige Augenblicke weiterkocht, mache man dieselbe Probe; zieht sich dabei der Zucker zwischen Zeigefinger und Daumen zum langen Faden und reisst nicht ab, so ist der dritte Grad erreicht

Zur kleinen Perle. Hat der zum großen Faden gekochte Zucker noch einige Minuten fortgekocht, taucht man den Schaumlöffel in den Zucker und läßt ihn ablaufen; bildet der Zucker dabei einen Faden, an dem unten eine kleine Perle hängt, so hat der Zucker den vierten Grad erreicht.

Zur großen Perle. Zeigt sich bei einigen Minuten längerem Kochen bei demselben Verfahren, dass eine große Perle hängen bleibt, so ist der fünfte Grad erreicht.

Zum Flug. Lässt man den zur großen Perle gekochten Zucker noch einige Minuten weiter kochen und man bläst durch din in den Zucker getauchten und hochgezogenen Schaumlöffel und es bilden sich dabei große Blasen, so ist der Zucker zum Flug gekocht.

Zur Kugel. Taucht man nach einigen Minuten längerem Kochen ein Hölzchen in den Zucker und sogleich in daneben stehendes kaltes Wasser und man kann dann von dem anhaftenden Zucker eine weiche Kugel formen, so ist der Zucker zur Kugel gekocht.

Zum Bruch. Wenn man den Zucker noch einen Augenblick kochen lässt und man taucht ein Hölzchen erst in kaltes Wasser, dann in den dickgekochten Zucker und schnell wieder in das kalte Wasser, wobei man den Zucker rasch abstreift und der Zucker kracht dabei wie gebrochenes Gals, so ist er zum Bruch gekocht.

Bei weiterem Kochen färbt sich der Zucker gelb und wird dann Karamellzucker genannt.

Aus “Das Einmachen der Früchte und Gemüse mit und ohne Apparat” von Mary Hahn.