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Weihnochdn bei Omma un Obba

Wii ich noch a glaas Mädla wor, hammä Weihnochdn immä bei dä Omma unn Obba gfeierd. An vierazwanzichsdn Denzembä hod mich dii Omma immer zu dä Kerch brachd, wo dii Fraa Bohl auf uns Kinnä aufbassd hod. Sii hod fürglasn unn mä ham aa Basdlsochn gmachd.

Wiis dungl worn is hod dii Omma mich widdä abghold und wii mä in dii Wohnung nei senn, do war a glaas Lichdla in dä Schdumm unn hinnä dii Dürgläser hod a Deggn ghängt. Ganz arch schdill mussd ich sei, weil sünst wär äs Griskindla weggflogn un äs had doch erscht an Baam schö mach gmüsd. Irchendwann hod mich dii Omma dann irchendwo hi gschiggd, weilsa irchendwos vägassn hod. In derra Zeid is dä Obba, deng iich ämol, aus dä Schdum raus, weil wii ich widdä nei komma bin, worn die Lichdla oo unn die Omma hod gsochd: iich glaab äs Griskindla is fäddich. Dös wor a dolla Sach unn ich mussd nei die Schdum renn, abba do wor kei Griskindla merra dou. Abba da Baam wor dodal bund gschmüggd mid vill Glooskuchln vo dä Lauscha unn silberns Lamedda. Drunder ham Bäggla glechen – Gschengla für ölla dii do worn.

Dii Gschengla hamma ned gleich grichd. Erschd hob ich a Gadichtla aufsooch müss oddä mid dä Flödn a Weihnachdsliedla schbill gmüss. Arch ofd ho iich einfach än Gnechd Rubrechd von Deodor Schdorm afgsocht unn bei dii Liedla wor dös einfachsda “Schdille Nochd, Heilcha Nochd”.

Iich väsuch Eich ämol as Gadichdla von Deodor Schdorm zu laas, abba dös werd a archs Gmisch aus Frängisch unn Deudsch sei, weil mä müssn hold gereim unn dös is gor ned su einfach zu übbaseds.

Gnechd Rubbrechd

Su unn dös war as Gedichdla … abbä fäddich semmer noch ned. Edzd müssda nooch äs Lidla hör unn singa dürfda aa.

Schdille Nochd, Heilche Nochd (iich deng, den Degsd lass ma ämol auf Deudsch).

Fäddich … unn dou hommä dann dii Bäggla aufmoch dürf. IIch hob dann mid mein Zeuch gschbilld unn die Goußn ham Schnauz gschbilld. Schbäda, wii äs Schbillzeuch a weng langweilich gworn is hob iich dann aa mid Kaddn gschbilld.

Unn wie wors bei Euch? Doud ämol a weng wos aufschreib. Mä könna dös mid auf dii Webseidn von Verein schdell.

Image by 🌸♡💙♡🌸 Julita 🌸♡💙♡🌸 from Pixabay

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Gnecht Rubbrechd (Theodor Storm)

Vo draußd, vom Wäldla do kumm iich har;
iich muss euch sooch, es weihnachd scho saar!
Übbäall auf die Dannaschbids
do doun goldna Lichdla blids,
unn dou drom ausm Himmlsdoor
schaugd mid großa Aachn äs Griskindla voor.
Unn wii ich su gaah durch finsdän Dann,
dou rufds mich mid an helln Schdimmla an:
“Gnechd Rubbrecht”, hods grufn, “aldä Gsell´,
nimm dii Bee in dii Händ unn renn arch schnell!
Dii Karzn fanga zu brenn oo,
äs Himmlsdoor is aufgedoo,
Dii Aldn unn dii Junga sulln nuu
von dä Jachd von Lem ämol ruu,
unn morchn fliech iich nunder auf die Ern;
äs sull nämlich widdä Weihnochdn wern!”
Iich souch: “Ach du libbä Harr Grisd,
mei Wechla fast am End edzd isd;
iich sull nua noch in dii Schdod,
wus arch vill gudda Kinnä hod.”
“Hosd dei Säggla aa bei diä?”
Iich souch: “Dös Säggla dös is hiä;
weil Äpfla, Nüss unn Mandlkarn
assn frumma Kinnä garn.”
“Hosd dei Rudn aa bei diä?”
Iich souch: “Dii Rudn, dii is hiä;
abbä für die Kinner nuä dii schlachdn,
dii driffd sa aufs Deil, än rachdn!”
‘s Grisdkindla soochd dann: “Su is rachd;
na dann geh mid Godd, mei dreuer Gnachd!”
Vo draußd, vom Wäldla do kumm iich har;
iich muss euch sooch, es weihnachd scho saar!!
Nu sochd ämol, wii ich sa hiä dirnna find!
Senns guda Kind, senns schlachda Kind?

Iich muss noch a wend dro arwed, abbä dös werd scho 🙂

Übbäsedsd von dä deudsch Schbrooch in dii frängischa vo: Sabine Wanner

Image by Willgard Krause from Pixabay

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Paper vs. Digital in only a few words

When something is available only digitally and not printed on paper, it is already lost.

Me 😀

I participated in many projects over truly MANY years. And bit by bit these projects vanished in the dark. So make sure one thing: that you have a paper copy. Publish digitally, but ALWAYS keep a paper copy.

This is the moment that one of the projects of my past, OmegaWiki, is not there anymore, and it is not going to be up again. What remains is my handwritten list of terminology for the Main Franconian language (ISO 639-6: vmf).

Image by Kerttu from Pixabay

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47 – Hagebutten-Marmelade

Die Hagebutten werden sorgfältigst gereinigt, von allen Kernen und Fasern befreit und dann in einem Topf 3 Tage an einen recht warmen Ort gestellt, während welcher Zeit man dieselben zu wiederholten Malen mit einem silbernen Löffel tüchtig durchrührt und durcharbeitet. Hierauf treibt man die Hagebutten durch einen engen Durchschlag und vermengt das Mark nach Belieben mit fein zerriebener Zitronenschale. Im Allgemeinen wird auf 1/2 Kilo Brei die Schale einer halben bis ganzen Zitrone genügen. Sodann läutere man auch ebensoviel Zucker, als Mark vorhanden ist, schäume ihn gut ab, koche ihn zum Faden, gieße ihn kochend auf das Mark und rühre alles, ohne es aufs Feuer zu bringen, mindestens eine Stunde lang gut um.

Image by armennano from Pixabay

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46 – Rose Hips in Sugar

The rose hips must be nice and ripe, but still firm. They are dried and then cleaned with a cloth, a slice is cut off at the top where the flower was, and the rose hips are then freed from all seeds using a small, appropriately sized piece of wood. For 1 pound of fruit, you cook 1 pound of sugar in 200 grams of white wine vinegar, skim it well, cook the fruit until soft, remove them with a slotted spoon, place them in jars, cook the juice into a thin syrup, and then pour it lukewarm over the fruit.

(David Brocke, Ducal Cook in Ballenstedt – The Preserving and Canning of Fruits and Vegetables)

Image by Peggychoucair from Pixabay

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46 – Hagebutten in Zucker

Die Hagebutten müssen schön reif, aber noch hart sein. Man trocknet und reibt dieselben sauber mit einem Tuch ab, schneidet oben an der Blüte eine Scheibe ab und befreit die Hagebutten mittels eines kleinen dazu passenden Hölzchens von allen Kernen. Auf 1 Pfund Früchte kocht man nun 1 Pfund Zucker in 200 g Weinessig auf, schäumt ihn gut ab, kocht die Früchte darin weich, nimmt dieselben mit dem Schaumlöffel heraus, legt sie in Gläser, kocht den Saft zu einem dünnen Sirup und gießt ihn alsdann lauwarm über die Früchte.

(David Brocke Herzogl. Koch in Ballenstedt – Das Einmachen und Konservieren der Früchte und Gemüse)

Image by Peggychoucair from Pixabay

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Bauernregeln im November

Bauernregeln nach Gustav von Horn, Die Kunst des Wetterprophezeihens (1869)

  1. Am ersten November haue einen Span aus einer Buche, ist er trocken, so wird der Winter streng und kalt; ist er nass, so wird der Winter feucht.
  2. Wenn im November die Wasser steigen, so wiederholt sich das alle Wintermonate und ein nasser Sommer ist zu fürchten.
  3. Donnert es im November, so soll es ein fruchtbares nächstes Jahr bedeuten.
  4. Baumblüte spät im Jahr, nie ein gutes Zeichen war.
  5. Sperrt der Winter zu früh das Haus, hält er sicher nicht lange aus; bleibt aber der Vorwinter aus, so kommt der Nachwinter mit Frost und Braus.
  6. Am Allerheiligen fest (1) ein später sommer sich blicken lässt (Alt-Weiber-Sommer).
  7. Allerheiligen Sommer – Allerseelen (2) Winter.
  8. Bringt Allerheiligen einen Winter, So bringt Martin (11) einen Sommer.
  9. Steckt Allerheiligen in der Pudelmütze, so ist dem heiligen Martin der Pelz zu nichts nütze.
  10. Am Allerheiligen, sitzt der Winter auf den Zweigen.
  11. Wenn das Laub von den Bäumen und Reben nicht vor Martini abfällt, ist ein kalter Winter zu hoffen.
  12. Ist das Brustbein der Martins-Grans weiß, so wird der Winter streng.
  13. Wolken am Martinstag, der Winter unbeständig werden mag, an Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein.
  14. Kommt St. Martin mit Winterkält, ist’s gut, wenn bald ein Schnee einfällt. Man hat ihn lieber dürr als nass, so hält sich’s auch mit Andreas.
  15. St. Martin – Feuere im Kamin
  16. Nach Martini scherzt der Winter nicht.
  17. Die Witterung a Mariä Opferung (21) verkündet den Charakter des nächsten Winters: dieser wird nämlich trocken oder nass, je nachdem es an Mariä Opferung trocken oder nass ist.
  18. Katharinenwinter (25) ein Plackwinter.
  19. Wie’s um Katharina, trüb oder rein, so wird auch der nächste Hornung sein.
  20. Der Andreasschnee (30) tut dem Korn weh.
  21. Der Andreasschnee bleibt hundert Tage lieben und erstickt das Getreide.
  22. Wie der November, so der nächste Mai.

Weitere Bauernregeln für den November:

  1. “Ist der November warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrein.”
  2. “Wenn’s im November stürmt und schneit, ist der Winter nicht mehr weit.”
  3. “Im November viel Nebel und Regen bringt im Dezember viel Segen.”
  4. “Ist der November kalt und klar, wird stets ein strenger Winter war.”
  5. “Im November Frost und Wind, der Winter ein guter Hirt wird sind.”
  6. “Im November dunkle Tage, bringt dem Bauern volle Magenlage.”
  7. “Ist der November warm und nass, macht der Winter Spaß umso ras.”
  8. “Novemberregen bringt Segen, wenn es nicht zu viel geregnet hat.”
  9. “Ist der November kalt und trocken, kommt der Winter mit viel Schneeflocken.”
  10. “Bringt der November Nebel viel, wird der Winter hart und wild, doch fehlt der Nebel ganz und gar, wird der Winter mild und klar.”
  11. “Wenn die Eich’ ihr Laub behält, dann ist der Winter schon im Feld.”
  12. “Wenn die Rüben tief im Saft, dann wird der Winter lange kalt.”
  13. “Ist St. Leonhard (6. November) mild, dann wird der Winter wild.”
  14. “Novemberlicht in Nebelhülle, bringt dem Bauern volle Fülle.”
  15. “Trockener November und weißer Januar, oft ein gutes Jahr.”
  16. “Viel Nebel im November, viel Schnee im Dezember.”
  17. “Der November mit Nebel und Wind, der Bauer einen milden Winter find’t.”
  18. “Ist der November warm und hell, kommt der Winter nicht so schnell.”
  19. “Wenn’s im November friert und kracht, wird der Winter noch viel Macht.”
  20. “Novembernebel – kalter Januar, warmer März dafür fürwahr.”

Sollten Dir irgendwelche alten Bauernregeln für den November einfallen, dann schreibe sie mir doch in die Kommentare. Ich nehme sie dann unter weitere Bauernregeln mit auf.

Image by Dorota Kudyba from Pixabay