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Die Durchspinnacht vom 20. auf den 21. Dezember

Die Durchspinnnacht, die vom 20. auf den 21. Dezember stattfindet, ist ein traditioneller Brauch, der in direktem Zusammenhang mit der Thomasnacht steht. Sie ist vor allem in Mitteleuropa bekannt und hat historische Wurzeln in den ländlichen Gemeinschaften, die das Spinnen von Wolle als zentrales Element ihres Alltags betrachteten.

Die Bezeichnung „Durchspinnnacht“ kommt von der Tradition, in dieser besonderen Nacht das Spinnen so lange wie möglich fortzusetzen, häufig bis in die frühen Morgenstunden. Dies hatte sowohl eine praktische als auch symbolische Bedeutung:

  • Die Zeit der Rauhnächte galt als eine Zeit, in der das Spinnen und jegliche Drehbewegung verboten war (es war noch mehr verboten, doch ich beschränke das hier einmal). Dies hatte teils religiöse, teils mystische Gründe, da das Arbeiten an Spinnrädern als unheilvoll angesehen wurde. Die Durchspinnnacht war daher die letzte Gelegenheit, vor dieser arbeitsfreien Zeit die Fäden fertigzustellen.
  • Die Durchspinnnacht steht symbolisch für das „Zuspinnen“ des alten Jahres und den Übergang in eine Phase der Ruhe und Reflexion. Sie markierte den Abschluss der produktiven Winterarbeiten und bereitete auf die spirituelle Einkehr der Rauhnächte vor.

In ländlichen Gemeinden war das gemeinschaftliche Spinnen in der Durchspinnnacht eine beliebte Tradition. Es diente nicht nur der Arbeit, sondern auch der Gemeinschaft und Unterhaltung:

  • Frauen trafen sich in Spinnstuben, um gemeinsam zu arbeiten. Diese Treffen waren oft begleitet von Geschichten, Liedern und einem gewissen geselligen Aspekt.
  • Mit der Durchspinnnacht ging das Jahr symbolisch in eine magisch-spirituelle Zeit über. Fäden, die in dieser Nacht gesponnen wurden, galten als besonders stark und wurden oft für Schutzamulette oder andere rituelle Zwecke verwendet.
  • In vielen Regionen wurden in der Durchspinnnacht auch Orakel durchgeführt, die die Zukunft vorhersagen sollten. Das Spinnrad oder der Faden selbst konnte in solchen Ritualen als Medium dienen.

Und heute?

Heutzutage wird die Durchspinnnacht selten noch im ursprünglichen Sinn begangen, aber sie findet in Kreisen von Handwerksbegeisterten und Kulturinteressierten wieder mehr Beachtung. Einige Menschen sehen darin eine Gelegenheit, sich bewusst auf das Ende des Jahres einzustimmen, alte Traditionen zu würdigen und mit kreativen Tätigkeiten einen Moment der Besinnung zu schaffen.

Weiterführende Links

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Thomastag
  • https://www.der-steirische-brauch.at/post/thomasnacht-20-dezember
  • http://www.brauchtumskalender.at/brauch-41-thomasnacht
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Raunacht

Bild von Alain Audet auf Pixabay

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Buch-Charkha

Die Buch-Charkha ist eine tragbare Version des traditionellen indischen Spinnrads, die eine zentrale Rolle im Kampf um Indiens Unabhängigkeit spielte. Sie wurde 1929 als Reaktion auf einen von Mahatma Gandhi initiierten Wettbewerb entwickelt, der eine kleinere und mobilere Alternative zur großen Charkha suchte. Ziel war es, das Spinnen für die indische Bevölkerung einfacher und zugänglicher zu machen.


Gandhi sah das Spinnrad als Symbol für Selbstversorgung und wirtschaftliche Unabhängigkeit. Besonders wichtig war dies im Rahmen des Swadeshi-Prinzips, das zum Boykott britischer Waren und zur Nutzung einheimischer Produkte aufrief. Die Buch-Charkha ermöglichte es den Menschen, überall und jederzeit zu spinnen, sogar in Gefängnissen. Gandhi selbst nutzte sie regelmäßig, auch während seiner Inhaftierungen, um die Bedeutung des handgesponnenen „Khadi“-Stoffes zu unterstreichen.


Diese kompakte Version des Spinnrads war für viele leichter zugänglich, da sie einfach zu transportieren und aufzubauen war. Sie passte sich Gandhis Idee an, dass jeder Inder durch das Spinnen täglich einen Beitrag zum Freiheitskampf leisten sollte. Die Buch-Charkha half, das Swadeshi-Prinzip in ländliche und entlegene Regionen zu tragen, und verstärkte Gandhis Vision von einem Indien, das auf Selbstversorgung und Unabhängigkeit setzt.

Quellen:
https://spinoffmagazine.com/first-steps-in-charkha-spinning/
https://mapacademy.io/article/charkha/
https://www.peepultree.world/livehistoryindia/story/living-culture/spinning-freedom-the-tale-of-gandhiji-charkha

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Mahatma Gandhi und das Spinnen

Mahatma Gandhi, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, wird oft als Vater der indischen Nation bezeichnet. Seine Philosophie der Gewaltlosigkeit und sein Einsatz für die Unabhängigkeit Indiens haben Millionen inspiriert. Eine zentrale Rolle in Gandhis Freiheitskampf spielte ein einfaches Werkzeug, das für viele überraschend sein mag: das Spinnrad, auch bekannt als „Charkha“. Das Spinnen war für Gandhi nicht nur eine Methode zur Herstellung von Kleidung, sondern auch ein politisches Symbol.

Die Bedeutung des Spinnens in Gandhis Leben ist eng mit dem Konzept des „Swaraj“ verbunden, was auf Hindi „Selbstverwaltung“ oder „Unabhängigkeit“ bedeutet. Während der britischen Kolonialherrschaft war Indien stark von Importen aus Großbritannien abhängig, insbesondere von Textilien. Indien lieferte die Rohstoffe nach Großbritannien, wo sie in Fabriken verarbeitet und dann als fertige Produkte wieder nach Indien exportiert wurden. Die indische Textilindustrie hatte dadurch große Probleme und Millionen von Indern, die in der Textilherstellung beschäftigt waren, verloren ihre Arbeit.

Für Gandhi symbolisierte das Spinnrad die Fähigkeit, sich aus der wirtschaftlichen Abhängigkeit von der britischen Industrie zu befreien. Es war eine Möglichkeit, die indische Bevölkerung zu ermutigen, ihre eigene Kleidung herzustellen, anstatt teure britische Stoffe zu kaufen. Dadurch wurde die wirtschaftliche Selbstständigkeit gefördert. Das Spinnrad wurde ein zentraler Bestandteil von Gandhis Bewegung zur Wiederbelebung der indischen Handwerkskunst und der traditionellen Fähigkeiten des Landes.

Gandhi machte das Spinnen zu einem alltäglichen Akt des Widerstands gegen die britische Herrschaft. Man sagt, er selbst setzte sich täglich eine Stunde ans Spinnrad und diente als Vorbild. Er wünschte sich, dass jeder Inder täglich eine bestimmte Zeit mit dem Spinnen verbringt, um ein Zeichen gegen die britische Textilindustrie zu setzen und gleichzeitig Selbstgenügsamkeit zu fördern.

Auch nach der Unabhängigkeit Indiens (1947) behielt das Spinnrad seine symbolische Bedeutung. Heute noch steht es für Gandhis Vision eines unabhängigen, selbstständigen und gerechteren Indiens.

Bildquelle: Wikimedia Commons (Bild ist gemeinfrei)