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Verwertung von altem Brot: Brotbrösel im selbstgemachten Brot verwenden

In vielen Haushalten bleibt immer wieder altes Brot übrig. Dieses einfach wegzuwerfen, wäre schade, vor allem, wenn es noch eine zweite Verwendungsmöglichkeit gibt. Alte Brotreste lassen sich wunderbar zu “Brotbröseln” verarbeiten und in neuen Brotteigen verwenden. So können wir nachhaltig handeln und gleichzeitig unsere eigenen kreativen Brotrezepte entwickeln – perfekt für die Verwendung in der Brotbackmaschine!

Warum man Brotbrösel für neue Brote verwendet

Altes Brot bringt nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch zusätzlichen Geschmack und Textur in das neue Brot. Anstelle es als Verschwendung zu betrachten, kann trockenes Brot in feine oder grobe Brösel verarbeitet und dem frischen Teig beigemischt werden. Es verleiht dem neuen Brot einen nussigen Geschmack und sorgt für eine festere Krume, je nachdem, wie viel und welche Art von Brotbröseln verwendet wird.

Altes Brot ist oft bereits gut gewürzt und hat seine eigene Aromenvielfalt entwickelt, die sich perfekt in neue Rezepte einfügen kann. Darüber hinaus reduziert das Hinzufügen von Brotbröseln den Bedarf an zusätzlichem Mehl und hilft dabei, ein gleichmäßiges Feuchtigkeitsverhältnis im Teig zu bewahren.

Und: Bäcker machten das übrigens auch. Ich weiß nicht, ob die Bäckereien es auch heute noch machen

Brot zu Hause backen: spart Geld und mehr

Brot zu Hause zu backen, bietet gleich mehrere Vorteile. Einer der offensichtlichsten ist natürlich der finanzielle Aspekt. Besonders in Zeiten steigender Lebensmittelpreise kann das Selbstbacken eine günstige Alternative zum Kauf von frischem Brot beim Bäcker sein.

Ein weiterer großer Vorteil ist jedoch die Kontrolle über die Zutaten. Im Gegensatz zu vielen gekauften Broten, die Konservierungsstoffe, Zusatzstoffe oder versteckten Zucker enthalten können, weißt du beim Selberbacken genau, was in deinem Brot steckt. Du kannst die Qualität der Mehle und anderen Zutaten bestimmen, auf unnötige Chemikalien verzichten und das Brot nach deinen eigenen Vorlieben gestalten. Ob du Vollkornmehl, spezielle Körner oder Samen hinzufügst oder das Brot glutenfrei machst – die Kontrolle liegt in deinen Händen.

Zudem kannst du auf Allergien oder spezielle Ernährungsbedürfnisse eingehen. Wer auf bestimmte Zutaten empfindlich reagiert oder eine bestimmte Ernährungsweise verfolgt, kann sein Brot individuell anpassen. Das ist besonders für Menschen wichtig, die auf künstliche Zusatzstoffe verzichten oder gesunde, nahrhafte Zutaten bevorzugen.

Brotbrösel selber machen

  • Brot trocknen: Falls das Brot noch nicht ganz trocken ist, schneidet man es in dünne Scheiben oder Würfel und lässt es an der Luft trocknen. Im Frühling und Herbst, wenn man noch nicht so viel heizt, kann das schwierig sein und man verwendet dann z.B. die Restwärme im Backofen, wenn man ihn vorher benutzt hat oder man schaltet den Ofen auf niedrige Temperatur (ca. 80-100°C) an und lässt das Brot im Backofen trocknen. Auch ein Trockenautomat für Obst und Gemüse eignet sich sehr gut (niedriger Stromverbrauch). Wichtig ist, dass das Brot vollständig trocken ist, da es sonst nicht gut zu Bröseln verarbeitet werden kann bzw. beim Aufbewahren schimmelt.
  • Brot zerkleinern: Sobald das Brot trocken ist, kann es in einem Mixer, mit einer Küchenreibe oder einem Nudelholz zu feinen oder groben Bröseln verarbeitet werden, je nach gewünschter Konsistenz.
  • Lagern: Die Brotbrösel können in einem luftdichten Behälter gelagert werden. In trockenen und kühlen Räumen halten sie sich lt. verschiedenen anderen Websites mehrere Wochen. Bei mir war das auch schon mal gut ein Jahr, denn ich hatte Mengen an übrigen Brötchen und Brot über Foodsharing erhalten, die nicht mehr zu verteilen waren.

Wie viel Brotbrösel kann man dem Teig zusetzen?

Eine allgemeine Faustregel ist, dass etwa 10 bis 20 Prozent des Gesamtgewichts des Mehls durch Brotbrösel ersetzt werden können. Zum Beispiel:

  • Für ein 500 g-Mehl-Rezept kannst du 50 bis 100 g Brotbrösel verwenden. (Ich verwende, je nach Brot 2-3 Esslöffel)

Die genaue Menge hängt von deinem Geschmack und der Textur des alten Brotes ab. Für eine leichtere Krume solltest du weniger Brotbrösel verwenden, für ein rustikaleres Brot kann die Menge erhöht werden.

Ein einfaches Rezept für die Brotbackmaschine mit Brotbröseln

Zutaten:

  • 400 g Weizen- oder Dinkelmehl
  • 100 g Brotbrösel aus altem Brot (ich wiege meist nicht ab, sondern nehme 2-3 gehäufte Esslöffel)
  • 1 gestrichenen Teelöffel Salz (nach Geschmack mehr)
  • 300 ml lauwarmes Wasser
  • 1 Teelöffel Zucker oder Honig (nur wenn du willst)
  • 2 EL Olivenöl (nur wenn du willst – das Brot wird dadurch weicher)

Zubereitung:

  1. Gib alle Zutaten in die Brotbackmaschine. Beginne mit dem Wasser, gefolgt von Mehl, Brotbröseln, Salz und Zucker. Füge zuletzt die Hefe hinzu, sodass sie nicht direkt mit dem Salz in Kontakt kommt.
  2. Stelle das Standardprogramm oder das Schnellbackprogramm der Brotbackmaschine ein.
  3. Jetzt darf die Maschine arbeiten :-DDD – Nach etwa 3–4 Stunden (je nach Programm) hast du ein tolles, frisch gebackenes Brot, das durch die Brotbrösel eine schöne Textur und einen super Geschmack erhält.

Brot backen mit Bröseln …

  • … ist nachhaltig: Alte Brotreste werden verwertet und müssen nicht entsorgt werden. Das ist nicht nur umweltfreundlich, sondern spart auch Geld.
  • … ist kreativ: Jedes alte Brot hat eine andere Würze und Textur. So kannst du experimentieren, um einzigartige Brotrezepte zu kreieren.
  • … bringt mehr Geschmack: Brotbrösel fügen dem neuen Brot Tiefe und Aromen hinzu, die mit frischem Mehl allein schwer zu erreichen sind.
  • …verändert die Textur: Die Krume des Brotes wird stabiler und die Rinde knackiger – ein Highlight für alle, die rustikale Brote lieben.

Das Verwenden von Brotresten beim Brot backen ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern eröffnet auch neue Möglichkeiten. Brotbrösel sind eine hervorragende Zutat, die sowohl für Geschmack als auch für Konsistenz sorgt. Außerdem kannst du dein Brot ganz nach deinen Wünschen und Bedürfnissen herstellen – ohne künstliche Zusätze und mit den besten Zutaten deiner Wahl. Mit wenigen Handgriffen lassen sich aus übrig gebliebenen Brotstücken tolle Brotrezepte zaubern, die deine Brotbackmaschine zu neuem Leben erwecken. Probiere es einfach aus!

Bild: Bild von Sabine Schulte auf Pixabay

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Brot backen, das ist total einfach

Gestern habe ich in einem Chat erwähnt, dass ich noch das Brot aus dem Automaten nehmen muss und heute kam die Frage, ob es denn in Ordnung war. Ich hab darauf geantwortet, dass es eigentlich immer passt. Und darauf kam die Antwort, dass sie es sich schon gedacht hatte, dass ich Profi bin.

Danke Martina!!!!!!

Erst mal: ich bin kein Profi, sondern mache mehr oder weniger immer dasselbe Brot 😀

Das hat mich darauf gebracht, dass ich ja eigentlich nie einen Blog zum Brot backen geschrieben habe, also wie ich angefangen habe und was sich im Laufe der Jahre verändert hat. Gerade im Moment habe ich mein Rezept wieder mal etwas angepasst, weil das Vollkornmehl nicht so will, wie ich will.

Angefangen habe ich vor vielen Jahren – so um 1990. Ich habe damals in Italien gelebt und da gab es nur Weißbrot und Brötchen (inzwischen gibt es auch mehr Sorten dort). Und wenn man ein deutsches Brot will, dann muss man halt selber machen. Ich habe damals mit einem Sauerteigrezept aus der Hobbythek angefangen. Das Brot habe ich über Jahrzehnte in einem Edelstahtopf gebacken. Meist mit Weizenmehl und wenn möglich auch mit Roggenmehl, was im Süden aber nur schwer erhältlich war.

Viele Jahre später, als meine Tochter ca. 6 Jahre alt war, bekam das Brot backen noch einen zweiten Sinn: Auch meine Nachbarin hatte eine Tochter im gleichen Alter. Wenn ich dann beim Backen war und der Duft von frischem Brot in der Luft lag, tauchte das Mädchen regelmäßig bei uns auf und die beiden schnappten sich ca. die Hälfte (ich weiß nicht, wo sie das hingefuttert haben) und es wurde mit viel Nutella oder einfach Butter und Salz verspeist.

Heute mache ich das Brot nicht mehr einzeln im Ofen, denn er braucht sehr viel mehr Strom. Ich habe mir 2017 den Brotbackautomaten von Rommelsbacher gekauft, weil er am wenigsten Elektronik im Vergleich zu den vielen importierten hat und seitdem läuft er eben zuverlässig. Es gibt ein Rezeptbuch dazu und ich habe meine eigenen Rezepte entsprechend angepasst.

Gerade wieder hat sich etwas beim Vollkornmehl geändert: Es entstand ein Loch in der Mitte, was aussagt, dass es nicht richtig aufgeht oder/und das Wasser nicht gut genug aufnehmen kann. Also habe ich zwei Esslöffel Dinkelmehl (also kein Vollkorn) dazu gegeben und jetzt passt es wieder. Es lag eventuell an beidem.

Im Moment mache ich fast immer Dinkel-Vollkornbrot. Manchmal aus gekauftem Mehl, manchmal mahle ich es selbst. Den Dinkel bekomme ich in Neida beim Biohof Wolf.

Mein Rezept für Sauerteig nach Hobbythek (etwas abgewandelt): https://sabinewanner.de/sauerteig-selber-machen/
Und dazu ein Brotrezept: https://sabinewanner.de/ganz-einfaches-brot-aus-sauerteig/

Beide Artikel wurden das erste Mal 2014 veröffentlicht.

Brotbackautomat: Bei Amazon – gibt es auch bei Ebay und natürlich direkt bei Rommelsbacher

Ich habe mal Screenshots von all meinen Brot-Bildern auf Instagram gemacht. Sie sind zum Teil unscharf, weil damals mein Handy halt noch nicht so viel konnte 🙂

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Aus Rüben und Mehl Brot backen

Früher wurde das gemacht:
Herr Strandberg bedient sich dazu frischer, nicht schwammiger Kohlrüben, die gewaschen, gereinigt, geschält, hierauf mit wenigem Wasser gekocht, dann aber zu Muß zerstampft werden. Nun werden gleiche Teile dieses Rübenmußes und Roggen, Gerste oder Hafermehl mit siedend heißem Wasser wohl untereinander geknetet, der Teig mit einem Zusatz von Sauerteig in Gärung gesetzt, zum Aufgehen gebracht, hierauf aber mit etwas Mehl angeknetet und in dem Ofen ausgebacken. Dieses Brot soll angenehm von Geschmack sein und ohne Verderbnis sich ein volles Jahr lang aufbewahren lassen.

Aus: Die Ausbeute der Natur, oder praktische Anweisung, die Naturkräfte aufs Leben anzuwenden zum reichsten Segen für Jedermann, ganz besonders in Zeiten der Noth (1854)

Zusatz:
Es kam die Nachfrage, was es denn für Rüben wären. Zu jener Zeit wurden Steckrüben und Futterrüben als ganz normale Lebensmittel betrachtet. Es dürfte sich höchstwahrscheinlich um diese handeln.

Image by Ina Lübeck-Hertel from Pixabay

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Weißdornbeeren (1)

Weißdornbeeren wurden einst als Mehlersatz beim Brot backen verwendet. Unwissenderweise habe ich sie getrocknet und mit einer Kaffeemühle zu Mehl vermahlen. Das hat funktioniert. Ich habe allerdings jeweils nur 3 gehäufte EL des so gewonnenen Mehls von 400 g Vollkornmehl ersetzt.

Später habe ich gelesen (wo weiß ich leider nicht mehr), dass die Weißdornbeeren gekocht werden und dann durch ein Sieb gestrichen werden. Das so gewonnene Mus wird getrocknet und dann im Mixer fein gemahlen. (habe ich selbst noch nicht ausprobiert). Ich finde diese Zubereitung allerdings ziemlich energieintensiv, vor allem, weil es im Herbst schwieriger ist, an der Luft zu trocknen.

Image by erwin nowak from Pixabay

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Ganz einfaches Brot aus Sauerteig

Die ersten Brote aus dem gerade entstandenen Sauerteig werden noch nicht “so richtig”. Man meint, das Brot geht nicht wirklich toll. Mittlerweise habe ich bemerkt, dass das von Mehl zu Mehl, Wasser zu Wasser und je nach Zimmertemperatur anders ist. Vor Jahren war das fünfte Brot das erste “wirklich gute”. Mit dem neu angesetzten Teig werden wir sehen – es schmeckt aber trotzdem schon sehr gut.

Man nimmt von den ca. 1,2 l flüssigem Teig 1 l. Der Rest wird dann gleich wieder gefüttert, damit bald wieder genug Grundteig da ist.

Der Teig wird dann nach und nach mit so viel Mehl verrührt, bis er eine Konsistenz hat, die man kneten kann. Und hier wird alles Gefühlssache: man fügt einfach so viel Mehl hinzu, bis man einen geschmeidigen Teig hat. Für den Anfang würde ich weißes Weizenmehl verwenden, kein Vollkorn, denn damit geht der Teig leichter und erst dann, wenn das Brot wirklich richtig schön geht sollte man mit unterschiedlichen Mehlmischungen und Vollkornmehl experimentieren. Ich arbeite noch ca. einen gestrichenen Esslöffel Salz mit in meinen Teig, aber auch das ist Geschmackssache.

Wenn Ihr dann eine Brotform habt, könnt ihr diese in der Oberschicht einschneiden oder einfach glatt lassen. Man lässt den Teig noch ca. 1-1,5 Stunden gehen (stelle ihn meist in den Backofen nur mit Licht an) und dann wird er gebacken.

Das hier ist also kein Rezept mit “Abmessungen”. In der Vergangenheit habe ich den Teig auch oft weicher gelassen und in einem Topf gebacken. Pizza war auch schon mal dran – einfach den Teig kneten, ausrollen, gehen lassen, belegen und backen.

Backtemperatur … hmmmm … ca. 180°C aber auch da: jeder Ofen ist anders – das muss man rausbekommen.

Beim Bild oben habe ich z.B. Schnittlauch mit ins Brot. Wenn man das Brot mit Kaffee (Pinsel verwenden) aufträgt, dann wird die Kruste knuspriger und braun.

Ich bin mal gespannt, was Ihr zu meinem “ungefähren” Rezept sagt … für mich ist vieles in der Küche Gefühl und es kommen oft ganz spontan neue Sachen auf den Tisch. Und: ja, ich bin neugierig auf eure Kreativität, denn eigentlich ist einem hier kaum eine Back-Grenze gesetzt :-)))

Kleinere Brote:

0,8 l Teig + 600 g Mehl

Erstveröffentlichung: 17. April 2014
Letzte Aktualisierung: 25. Februar 2018