Posted on

Halloween und Plastik sparen

Deko-Kürbisse aus Plastik, Kostüme aus Plastikfasern, in Plastik verpackte Süßigkeiten … an Halloween wird oftmals ganz tief in die Plastik-Verbrauchskiste gegriffen.

Warum wird Halloween denn eigentlich gefeiert? Fragt man die Feiernden, wissen sie meist nichts über die Hintergründe. Das gilt für Italien, wie für Deutschland und wahrscheinlich auch für andere Länder. Ein guter Ausgangspunkt, um mehr Informationen zu finden, ist der Wikipedia-Artikel.

Für viele Menschen, für die Nachhaltigkeit wichtig ist, ist Halloween einfach ein Konsumfest, weshalb sie einfach nicht mit machen. Doch es kann auch ein Aufhänger sein, um mit Menschen über Plastik und Müll im allgemeinen zu sprechen.

Und wenn man denn schon mitmacht, so kann man vieles vermeiden, indem man z.B. Großpackungen mit Keksen kauft und diese dann in Papier-Butterbrottüten verteilt. Es können auch Nüsse, Haselnüsse und anderes dazu. Die Brottüten kann man auch ganz einfach mit einem schönen Baumwoll- oder Sisalbändchen zuschnüren und sie bekommen so ein schöneres Aussehen. Auch bemalen könnte man sie … warum nicht mit einer Bleistiftzeichnung, z.B. einen Kürbis. Es ist eine Gelegenheit, um mit den Kinder zu basteln und so die Tütchen vorzubereiten. Und warum nicht auch eine kleine Nachricht dazu geben? Man weiß nie, ob der eigene Tropfen dann der ist, der den anderen mitzieht …

Es war einmal ein Regentropfen … (Sabine Wanner)

Image by Alexa from Pixabay

Posted on

Fasern und Stoffe … gibt es überhaupt eine ökologische Lösung?

Bei Plastik sparen geht es diesen Monat um die “Plastik in unserer Kleidung”. Es ist logisch: ich will keine Kunstfasern und doch kann man sie kaum noch vermeiden. Ersatzstoffe aus Zellulose, wie Viskose, Modal usw. sind für mich, durch die aufwändige Verarbeitung auch nicht besser. Schafwolle, vom Schäfer “nebenan” ist mein eigenes bevorzugtes Material, aber kann Kleidung in Deutschland eigentlich ökologisch vertretbar sein?

Gestern hatten Petra und ich eine lange Diskussion zu dem Thema und letztendlich gibt es immer irgendwo ein Problem. Denken wir nur einmal über das Material nach – die Färbung lassen wir erst einmal außen vor:

Baumwolle, das T-Shirt-Material schlechthin – für mich ist inzwischen nur noch Bio-Baumwolle eine Option, denn alles andere ist eben noch stärker belastet und gentechnisch verändert. Das braucht die Welt nicht. Die Tatsache, dass viel Wasser zum Anbau verwendet wird ist m.E. bei Bio relativ, denn das Wasser und auch der Kompost, geht in der Regel in den Erdkreislauf zurück. Als Problem sehe ich allerdings den Transport an.

Leinen könnte dagegen bei uns angebaut werden, doch Deutschland verwendet seine Anbaufläche erstens kaum ökologisch und zweitens meist zum Anbau für Biogasanlagen und ähnliches. Deutschland könnte sich nicht einmal mehr mit Lebensmitteln selbst versorgen. In anderen EU-Ländern besteht noch ein Anbau. Auch hier ist für mich auf Bio zu achten.

Brennnesseln wurden seit Jahrtausenden verwendet, bekamen während der Nazizeit einen braunen Anstrich und wurden deshalb von der Liste der interessanten Bekleidungsstoffe gestrichen. Inzwischen gibt es einen Anbau in Schwaben, der aber angeblich ohne “Pflanzenschutzmittel” nicht auskommt. Sehr schwierige Angelegenheit. Bzw.: da will ich noch tiefer ins Thema eintauchen.

Hanf wäre eine tolle Faserpflanze, wäre ihr Anbau nicht verboten und streng reguliert. Das gilt auch für nicht THC-haltige Sorten, was meines Erachtens totaler Blödsinn ist, aber Hanf würde vielen Industrien, die auf Holz zurückgreifen, den Garaus machen … das ist wohl eher der Grund, warum man nicht darf …

Angora, da muss man wirklich wissen, wo es herkommt. Eine Freundin hat die Wolle ihrer gekämmten Hasen für mich gesammelt und das finde ich toll. Es ist eine superweiche Faser, die durch die Kürze der Fasern etwas schwierig zu spinnen ist, aber “ich mag sie”.

Alpakas werden inzwischen auch in Deutschland gehalten und man kann Wolle bekommen. Ich finde Alpaka-Wolle sehr “schwer” im Vergleich zu Schaf. Viele lieben sie.

Und dann gibt es da noch Fasern, die zwar nicht für Kleidung geeignet sind, aber für Taschen und ähnliches verwendet werden kann. Wie gesagt, ich halte nichts von Zellulosefasern, auch wenn sie immer als sehr ökologisch dargestellt werden – man muss einen Rohstoff “Holz” erst einmal in seine Bestandteile zerlegen, um ihn flüssig zu bekommen und dann wieder zu formen. Das hat für mich keinen Sinn – da kann man Schüsseln, Teller, Besteck und vieles mehr daraus machen. Ich bin der Überzeugung, dass alles, was natürlich wächst, eine natürliche Bedeutung und Verwendung hat.

Oft werden recycelte Fasern aus ehemaligen Plastikflaschen als “ökologisch” dargestellt. Klar, sie sind weich, die Technik kann heute viel machen und auch ich habe noch Kleidungsstücke, wo solche Fasern mit verarbeitet sind. Ganz ehrlich: sie sind noch schlimmer als die Plastikflaschen selbst, denn sie geben ihre mikroskopisch kleinen Plastikteilchen, das sogenannte Mikroplastik, in das Waschwasser ab und letztendlich finden wir es in unseren Körpern wieder.

Fazit: egal wofür wir uns entscheiden, es ist nie ein hundertprozentig ökologisches Produkt, wenn wir Kleidung, die als Stangenware hergestellt ist, kaufen. Wir können nur das auswählen, was am geeignetsten für uns ist und bei dem wir das Gefühl haben, wir können es noch vertreten. Ansonsten heißt es: Rohmaterial besorgen und selber machen 🙂

Noch ein paar Worte zum Färben: hier unterscheidet man zwei Dinge: die Säurefärbung, die nicht gerade gut für unsere Umwelt ist und die natürliche Färbung, wobei Braun eine der einfachsten Farben ist, man kann aber durchaus auch wirklich lebendige Farben  aus Pflanzenmaterial herstellen. Einst war da die Gegend um Erfurt sehr wichtig: Der Färberwaid für blaue Pflanzenfärbungen wurde dort angebaut. Doch das würde zum Thema “Faser” im Moment einfach zu weit führen. Ein anderes Mal!

(sw)

25.12.2023 – Nachtrag:
Leider wurde der Artikel auf Plastiksparen.de ohne mein Wissen einfach geändert und mein Unterschriftenkürzel dennoch verwendet. Schade, sehr schade.
Man findet das Original jedoch auf archive.org – dem Internetarchiv.

Posted on

Ganz einfaches Brot aus Sauerteig

Die ersten Brote aus dem gerade entstandenen Sauerteig werden noch nicht “so richtig”. Man meint, das Brot geht nicht wirklich toll. Mittlerweise habe ich bemerkt, dass das von Mehl zu Mehl, Wasser zu Wasser und je nach Zimmertemperatur anders ist. Vor Jahren war das fünfte Brot das erste “wirklich gute”. Mit dem neu angesetzten Teig werden wir sehen – es schmeckt aber trotzdem schon sehr gut.

Man nimmt von den ca. 1,2 l flüssigem Teig 1 l. Der Rest wird dann gleich wieder gefüttert, damit bald wieder genug Grundteig da ist.

Der Teig wird dann nach und nach mit so viel Mehl verrührt, bis er eine Konsistenz hat, die man kneten kann. Und hier wird alles Gefühlssache: man fügt einfach so viel Mehl hinzu, bis man einen geschmeidigen Teig hat. Für den Anfang würde ich weißes Weizenmehl verwenden, kein Vollkorn, denn damit geht der Teig leichter und erst dann, wenn das Brot wirklich richtig schön geht sollte man mit unterschiedlichen Mehlmischungen und Vollkornmehl experimentieren. Ich arbeite noch ca. einen gestrichenen Esslöffel Salz mit in meinen Teig, aber auch das ist Geschmackssache.

Wenn Ihr dann eine Brotform habt, könnt ihr diese in der Oberschicht einschneiden oder einfach glatt lassen. Man lässt den Teig noch ca. 1-1,5 Stunden gehen (stelle ihn meist in den Backofen nur mit Licht an) und dann wird er gebacken.

Das hier ist also kein Rezept mit “Abmessungen”. In der Vergangenheit habe ich den Teig auch oft weicher gelassen und in einem Topf gebacken. Pizza war auch schon mal dran – einfach den Teig kneten, ausrollen, gehen lassen, belegen und backen.

Backtemperatur … hmmmm … ca. 180°C aber auch da: jeder Ofen ist anders – das muss man rausbekommen.

Beim Bild oben habe ich z.B. Schnittlauch mit ins Brot. Wenn man das Brot mit Kaffee (Pinsel verwenden) aufträgt, dann wird die Kruste knuspriger und braun.

Ich bin mal gespannt, was Ihr zu meinem “ungefähren” Rezept sagt … für mich ist vieles in der Küche Gefühl und es kommen oft ganz spontan neue Sachen auf den Tisch. Und: ja, ich bin neugierig auf eure Kreativität, denn eigentlich ist einem hier kaum eine Back-Grenze gesetzt :-)))

Kleinere Brote:

0,8 l Teig + 600 g Mehl

Erstveröffentlichung: 17. April 2014
Letzte Aktualisierung: 25. Februar 2018