Zu gutem rheinischen Apfelkraut werden nur Äpfel verwendet, und nur im Notfall – also wenn die Äpfel zu sauer sind – wird etwas Zucker zugesetzt.
Möglichst süße Äpfel werden von Stiel und Blüte befreit, dabei auch etwaige Flecke oder schlechte Stellen weggeschnitten, ungeschält und mit den Kerngehäusen in Viertel oder Achtel geschnitten, und nur mit so viel kaltem Wasser aufs Feuer gesetzt, dass sie nicht anbrennen. Unter öfterem Umrühren werden sie zugedeckt ganz weich gekocht, ohne dass sie zu Mus zerfallen, dann auf der Obstpresse oder auf sehr sauber gebrühtes Sackleinen geschüttet, trocken ausgepresst, wobei man nicht zu viel auf einmal nimmt. Dieser ausgepresste ungeklärte Saft wird sofort und schnell so kurz eingekocht, bis er Faden zieht, was 40-60 Minuten dauert. Diese Fadenprobe stellt man am besten auf folgende Weise fest: Man lässt 1/2 Teelöffel voll von dem eingedickten Saft in dem Löffel etwas abkühlen und gießt ihn dann in ein mit kaltem Wasser gefülltes Glas.
Wenn der Saft in dem Wasser sich nicht auflöst, sondern sirupartig in Streifen oder Fäden auf den Boden des Glases sinkt, so ist das Kraut fertig. Als Geschmack kann 1 Stück Vanille in dem Saft mitgekocht werden, das zuletzt entfernt wird. Beim Einkochen muss zuletzt ständig gerührt werden. Bei langsamen Einkochen wird das Kraut trübe und weniger schmackhaft. Es wird in trockenen Steintöpfen oder Fässern aufbewahrt. 1/2 Zentner Äpfel ergeben 6 Pfd. Kraut. Es schmeckt auf Semmel oder Brot gestrichen sehr gut, ist gesund und hält sich jahrelang.
Image by Дарья Яковлева from Pixabay